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Wertschöpfung und Wertschätzung im Unternehmen

Wer den Erfolg von Feel Good Management messen will, hat dazu so wichtige Instrumente wie den Gallup-Index an der Hand.

BildDabei darf ein bedeutender Zusammenhang nicht in Vergessenheit geraten: Wertschöpfung und Wertschätzung stehen in einer engen Verbindung miteinander. Ökonomisch betrachtet kann Wertschöpfung sehr gut ohne Wertschätzung entstehen. Doch erst die Verbindung von Wertschöpfung und Wertschätzung bringt den maximalen Effekt – jedenfalls aus Sicht des Feel Good Managements. Doch warum ist das so?

Eine Sache des Vertrauens

Im Feel Good Management spielen Faktoren wie gegenseitiges Vertrauen und konstruktive Zusammenarbeit eine enorme Rolle. Wenn ein Mitarbeiter täglich in einem angenehmen Umfeld arbeitet und sich am Arbeitsplatz unter seinen Kollegen rundherum wohlfühlt, trägt das maßgeblich zu einer Atmosphäre des Feel Good bei. Der Wertschätzung durch Kollegen und vor allem durch Vorgesetzte kommt dabei eine maßgebliche Bedeutung zu.

Wertschätzung motiviert

Wer Wertschätzung durch einen Vorgesetzten und durch seine Kollegen erfährt, ist bereit, mehr zu leisten und sich über das erforderliche Maß hinaus zu engagieren. Man arbeitet dann freiwillig etwas mehr als notwendig, die berühmte „Extrameile“ wird dann gerne absolviert. Der Mitarbeiter hat einfach Spaß daran, sich voll einzubringen und für sein Unternehmen die volle Arbeitsleistung zu erbringen. Damit steigt die Wertschöpfung aber ganz unmittelbar.

Feel Good Management in der Praxis

In der Praxis kann das zum Beispiel wie folgt aussehen: Für einen wichtigen Neukunden ist eine Produktpräsentation zu erstellen. Die Zeit drängt, der Termin mit anschließender Vertragsverhandlung steht schon bald an. Wenn ein Mitarbeiter bei der Bearbeitung dieser Präsentation nun lediglich den gefürchteten „Dienst nach Vorschrift“ leistet und pünktlich Feierabend macht, weil er sich von seinem Abteilungsleiter nicht geschätzt fühlt und diesem vielleicht sogar schaden will, besteht die Gefahr, dass die Präsentation nicht pünktlich fertig wird oder in einer schwächeren Qualität abgeliefert wird. Dieser Mitarbeiter ist dann einfach nicht bereit, sich über das normale Maß hinaus zu engagieren. Wird er von seinem Vorgesetzten dagegen regelmäßig gelobt und fühlt er sich am Arbeitsplatz wohl, ist die Chance viel größer, dass er diese Präsentation mit Leidenschaft und Begeisterung macht. Sie wird pünktlich fertig sein, und sie dürfte auch sehr ansprechend aussehen, um den Kunden rundherum zu überzeugen und zu fesseln. In diesem Szenario trägt Wertschätzung unmittelbar zur Wertschöpfung bei. Die Liste solcher Situationen ließe sich beliebig erweitern, und wohl jeder Abteilungsleiter hat schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ein kleines Lob zum richtigen Zeitpunkt einen Mitarbeiter zu ungeahnten Leistungen anspornt. Obwohl sich ein direkter Zusammenhang zwischen Wertschätzung und Wertschöpfung nur schwer herstellen lässt und schon gar nicht mit harten Zahlen zu belegen ist, dürfte die Erfahrung vieler Führungskräfte bestätigen, dass Wertschätzung der Schlüssel für motivierte Mitarbeiter ist, die sich über das normale Maß hinaus für ihren Arbeitgeber einsetzen. Wertschöpfung kann deshalb zwar ohne Wertschätzung entstehen, doch erst in Verbindung mit Wertschätzung erreicht sie eine Größenordnung, die den Erfolg des Unternehmens für viele Jahre sichert.

Fazit

Du hast nun ein weiteres Kapitel von Feel Good Management kennengelernt. Du hast erfahren, wie du die Wirkung von Feel Good im Unternehmen prüfst und misst. Dir ist klar geworden, dass es einerseits sehr innovative und durchdachte Verfahren gibt, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu ermitteln und mit Zahlen, Daten und Fakten zu belegen. Aber du hast auch einen Eindruck bekommen, wie schwer es in der Praxis ist, die Wirkung einer Wohlfühlkultur in einem Unternehmen mit Zahlen aus der Betriebswirtschaftslehre zu bewerten. Auf der einen Seite ist es also sehr sinnvoll, wenn du Tools wie den Gallup-Index kennst und in deinem Unternehmen anwendest. Auf der anderen Seite lohnt es sich, Feel Good Management nicht nur mit harten Zahlen zu bewerten, sondern deine Menschenkenntnis zu befragen! Dabei hilft dir das folgende kleine Experiment: Bedanke dich bei einem Mitarbeiter, den du normalerweise nicht so sehr im Fokus hast, nach einem langen Arbeitstag einmal ganz ohne besonderen Grund oder Anlass – und achte auf seine Reaktion! Du darfst ziemlich sicher sein, dass er am nächsten Tag viel motivierter zur Arbeit kommt und bereit ist, sich mehr zu engagieren, als das in der letzten Zeit der Fall war. Damit hast du den besten Beweis erbracht, dass Wertschätzung unmittelbar zur Wertschöpfung beiträgt. Selbst wenn du den Effekt nicht unmittelbar messen kannst, wirst du ihn intuitiv spüren, wenn du deinen Mitarbeiter beobachtest!

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